· 

Mein perfekter Tag ... und einen Abend später.

 

 

 

 

 

 

Ein "Mein perfekter Tag" besteht aus einer Mischung von neuen Eindrücken, Lernen und mich für die eigene Arbeit inspirieren lassen. Enthält Bewegung und Genuss. Ist ein Tag in meiner Mitte und voller genutzter Chancen. Weil diese Tage - ja... doch... auch im Leben am Meer!!! - gezählt sind, geniesse ich sie umso mehr. Und wenn der nächste Tag dann noch einen Zauberabend für mich bereit hält... haaach! 

Also radel ich am Donnerstag, 5.8., von Prerow nach Ahrenshoop. Über Wieck und Born, erst am Strom und dann am Bodden entlang. Weil die Zeit nicht meine Freundin ist, gibt es keine Fotos von dieser wunderschönen Strecke an diesem herrlich sonnigen Tag mit Gegenwind. Egal, ich strotze ihm und bin Punkt 15.00Uhr in der Mühle in Ahrenshoop zum Druckworkshop mit Fred und Florian (jener an der Druckmaschine), beide aus der Spielkartenfabrik in Stralsund .

Wir waren drei interessierte Mädels und gingen ganz auf in unserem Machen. Interessant und faszinierend die Ergebnisse - sicher ausbaufähig - aber für mich nur in Kombination mit anderen Techniken & Co. Denke ich. 

Mal sehen, wohin sich diese Inspiration bei mir auswächst.

Auf alle Fälle kann ich diese drei Stunden sehr weiter empfehlen. Einfach mal etwas Neues probieren ohne Plan und konkretes Ziel. Laufen lassen und Eins sein mit dem Tun.

Wofür sich sicher auch jeder andere Workshop hier am Meer eignet. 

Was in der Ahrenshooper Mühle aber natürlich besonders ist: hier steht im Malwerk der Werkstatt-Nachlass des Malers und Grafikers Theodor Schultze-Jasmer. Und ich fühlte mich beim Schaffen in seinem Geiste sehr wohl. 

Um 19.00Uhr, quasi gleich im Anschluß, gab es eine Buchlesung mit Kristine von Soden.

Weil ich sie und ihre literarischen Werke sehr schätze, bin ich natürlich hin... in den Kunstakten und habe ihr neugierig gelauscht, als sie aus "Tedje" las. 

Theodor Schultze-Jasmer starb ein halbes Jahr nach meiner Geburt. Es gibt keine Verbindung zwischen uns. Außer, dass wir uns im Schaffensprozeß ziemlich ähneln. Soweit ich es bisher beurteilen kann. Es ist eher ein Gefühl. Bis hin zur Pflanzen- und Gartenliebe. Ich werde da sicher auch noch tiefer einsteigen. Ist mir ein Bedürfnis.

Und obwohl ich "Tedje" natürlich schon viele Jahre in meinem Bücherregal habe, bin ich Kristine von Soden sehr dankbar für Ihre Erinnerung jetzt daran. 

Und dass ich erst mit Schultze-Jasmers Druckwalzen eigene Strandgut-Bilder kreiere und dann noch aus seinem Leben vorgelesen / erzählt bekomme, das ist ein wirklich gelungener Tag mit wunderbar verknüpften Ereignissen. 

Ganz beseelt von all den schönen Eindrücken und Gedankenanstößen vom Donnerstag arbeite ich am Freitag und gönne mir den Feierabend am Meer. Der Wetterbericht sagt Gewitter voraus... 50%ige Wahrscheinlichkeit. Heißt für mich: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!

Und so radel ich zum Mittelweg. Heerscharen kommen mir entgegen und am Strand großer Aufbruch des gröbsten Restes.

Ich freue mich.

Und habe den Strand bald fast ganz für mich allein. Ruhe nach der Touristenwelle. 

Gewitter? Naja. Kaum. Ein paar zählbare Tropfen. Es lohnt nicht einmal, einen Unterschlupf zu suchen.

Und etwas Sonne bleibt die ganze Zeit. Mal mehr, mal weniger. Bis sie in die Nacht abtaucht.

Ein weiterer grandioser Lichtspektakel-Abend, den ich mit Schreiben am Meer verbringe.