Letzten Montag war ich in Berlin, um meine bisher größte eigenverantwortliche Entscheidung zu unterschreiben.
Eine Unterschrift unter viele verwirklichte, aber gescheiterte Träume. Zwei eigenhändig aufgebaute Herzensprojekte per Unterschrift los gelassen. Auf dem Papier. Im Herz natürlich nicht.
Dafür das Zuhause am Meer und mein Herzensprojekt Nr. drei - das noch eine Weile nicht fertig bezahlte Haus Darßsünn - behalten.
Und der Endloslockdown schon wieder verlängert.
Bin ich Ente oder Adler?
Bin ich naiv oder clever?
Auf alle Fälle habe ich mich aus der Angst heraus für den Mut entschieden.
Und ziehe mehr und mehr Adlergleiche, kraftvolle Kreise über diese meine grotesk anmutende Situation im Innen wie im Außen.
Mit Krise in die Coronakrise ... jetzt sortiere ich alles neu.
Und radel, wieder zurück in Prerow, an meinem ersten Morgen an den Nordstrand, um dem Meer Guten Morgen zu sagen.
Das gehörte bisher nicht zu meinen Ritualen oder hatte eine Priorität für mich.
Aber heute morgen habe ich das dringende Bedürfnis danach. Ich bin eine andere geworden in den letzten Tagen.
Und wie werden sich die nächsten Tage anfühlen? Wochen und Monate? Wo stehe ich wie in einem Jahr?
Ich bin gespannt!
Und wie sieht es am Strand aus?
Noch bevor ich ihn erreiche, kommt mir Herr von Stenglin (fast 91) mit Walking-Stöcken entgegen. Wie schön! Sein täglicher Gang zum Strand am Morgen, um sich fit und gesund zu halten. Der eisige Wind ist ihm heute unangenehm... und er findet auch keine rechten Worte dafür, dass wir die nächsten Wochen hier weiter ohne Gäste sein werden... na dann, Herr von Stenglin - so schön, Sie wieder getroffen zu haben!!
Nur wenige Meter weiter weiß ich, was er mit dem eisigen Wind meint und mir ist klar, dass auch ich nicht lange bleibe. Kopf lüften, geniessen, da sein. Im Hier und Jetzt. Ein Szenario des Scheiterns gedanklich durchzuspielen wäre kontraproduktiv. Das Gesetz der Anziehung würde mit dem Scheitern antworten.
Also: OOOHHHMMM.
Durchhalten.
Irgendwie Fischdosenkreativität & Co. aktivieren... mal sehen, was mir alles einfällt.
Und ich feile gerade an der nächsten Kolumne für den Darßer :)
Die Meerwellen haben Sandbilder kreiert - zauberschön!