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Mehrfach NICHTS & ALLES - fünf Tage Nordjylland

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich wollte es unbedingt wissen: Sieht man wirklich, wo Kattegat und Skagerrak sich treffen? Wo sich Ost- und Nordsee im Norden Dänemarks küssen? ... JA!!! ... Ganz faszinierend: JA! Die ruhigere Ostsee kommt von rechts, die wellig brausende Nordsee von links. Ein Magnet für quasi immer Besucher... die sogar mit dem Hänger am Traktor heran gekarrt werden...

Außerdem gibt es vor Grenen, oder auch Skagens Gren, jede Menge Containerschiffe, die plötzlich hinter den Dünen hervor kommen oder einfach nur am Horizont liegen, bis sie sich in Skagen ent- oder beladen.

Und ein Leuchtturm mit Vogelinformationszentrum und fantastischem Ausblick gen Skagen, Nordspitze und Westen steht Ostseeseitig...

 

 

 

 

 

 

 

Das Wandeln an und zwischen all den Bunkern, Überreste des Atlantikwalls aus dem zweiten Weltkrieg - sowohl auf Ost-, wie auch auf Westseite - hat eine ganz eigene Stimmung... nicht mehr bedrohlich und aber doch irgendwie. Unweigerlich schweifen die Gedanken in jene Zeit und fragen sich, welch Zustände hier einst herrschten. Und wo und wie genau waren einst die Anordnungen, bevor sich die Natur zurück einmischte in diese monströsen Bauten??

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am Morgen, wenn der Tag noch jungfräulich im Erwachen ist, wenn Sonne und Mond sich noch den sichtbaren Himmel teilen, dann, ja dann schauen auch gerne mal die Robben hier an Land. Mal mehr, mal weniger. Ich traf eher weniger, aber für einen bleibenden tollen Eindruck reicht's definitiv. 

 

 

 

 

 

 

Von den Robben einmal kurz an Skagen vorbei nach Aalbæk - einer meiner absoluten "NICHTS & ALLES" Strände!

NICHTS, weil es auf den ersten Blick so scheint. Einfach ein Strand, mit endlos vielen Muscheln, Düne und ein Volleyballnetz. Schlage direkt den Erinnerungsbogen nach Prerow. 

Und dann passiert ALLES im Wandern der Gedanken über's Meer... beim Muscheln sammeln - natürlich muss ich sammeln ;) - spricht mich eine Ahrenshooperin an und fortan schlagen sich immer mehr Bögen vom Kattegat zum Darß... ganz wunderbar! Die (unsichtbaren) Netze hängen überall! 

DANKE liebe K&N auch mit für ALLES!

Und wie die Netze, so ist hier auch der Sand überall! Unglaublich, wie viel SturmWind und ich Knirschen in den Augen, zwischen den Zähnen und auf der Kamera spüre und sehe in diesen fünf Tagen. Mitunter eine echte Herausforderung! 

Und manche Gebäude trotzen jener Natur schon so lange - und nicht immer erfolgreich. Wie zum Beispiel auch die versandete Kirche zwischen hier und Skagen...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und jetzt als Kontrast etwas Rot aus den Häfen im Norden am Kattegat - Aalbæk, Nordstrand und Skagen...

 

 

 

 

 

 

 

Wobei die Fischerhütten am südlichen Rand des Skagener Hafens die mit Abstand spannendsten sind! Alle verschieden! Eine jede hat ihr eigenes Charisma und ja, ich gestehe, ich war eine Fischhütten-Stalkerin. Durch die beinahe Meersalzverblindeten Fenster. Und sogar schlimmer noch!! Ich betitelte zwei Häuschen im WhatsApp-Status als "Ferienhaus Nr. III & IV. ;-)" und bekam Buchungsanfragen... wie aufregend bitte war denn diese Erfahrung ;):))

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Skagen selbst ist quasi Gelb.

Ziemlich konsequent und auf vielen Hausdächern sind die Fugen der Endziegel weiß überpinselt. Verfugt für gegen den SturmWind. 

 

Weshalb ich gerade nach Skagen wollte? 

Weil mein Sommer so... räusper... bescheiden war... und ich mich so nach dem Gefühl von Leben und Kunstgeist sehnte. 

"Künstlerkolonie Skagen" - geniesst einen ebenso verführerischen Ruf, wie Ahrenshoop.

Also zog es meine Intuition hier her.

Und ich fand.......... NICHTS & ALLES!

In puncto Kunst fand ich, dass sich auch hier - wie in Ahrenshoop - auf den längst vergangenen Tagen ausgeruht wird. Die Anziehung wirkt hier wie da trotzdem noch immer. 

Ich habe die graue Regenzeit in den drei Museen verbracht und Fotos gemacht und lasse nun einfach für mich nachhallen...

Rundherum fand ich vor allem dänische Gelassenheit & Freundlichkeit und Einfachheit und Klarheit und ganz viel Natur. 

Unbeschreiblich schöne, mir enorm viel Energie schenkende Landschaften.

 

Und kurz in Sæby... ein richtig schönes, kleines Flanierstädtchen, am besten bei stabilem Wetter... Etwas Strand ging aber trotzdem auch. Zum Glück! 

 

 

 

 

 

 

 

Auf der Nordseeseite sind die Strände viel breiter! 

So breit und der Sand meist so fest bei Ebbe, dass gerne mit allem Fahrbaren am Meer entlang gefahren wird. 

Die Dänen lieben es wohl, am Strand nicht auszusteigen. Sie fahren ihn einfach komplett ab, bleiben stehen, geniessen die Aussicht und rollen weiter.

Und mir fegt der SandWind fast die Kamera aus der Hand. SandGeflüster á la Nordsee!

Und das Licht!!! Immer wieder überall DAS LICHT!!! So berauschend, wie ich's vom Darß auch kenne! 

 

 

 

 

 

 

 

 

...und die Wetterwechsel sind ebenso vertraut und schnell, wie auf dem FDZ. Ehe ich den Leuchtturm bei Hirtshals erklommen habe, wird der Himmel blau sein...

...der Ausblick dafür eher enttäuschend, weil einfach nicht WOW! Kein Vergleich zur Fiskeplatte im schönen Fischladen am Hafen, die war richtig, aber so richtig lecker! Also das, was auf der Platte lag ;)

 

Dann gibt es da diesen zweiten Leuchtturm südlich von Lønstrup.

Ihn zu erreichen und zu besteigen an jenem Tag gehört zu den einprägsamsten NaturChallenges, denen ich mich je stellte. Im gebogenen L dem Sandsturm entgegen. Jedes Bild mühsam gemacht. Kamera ungesund voll Sand. Um den Turm laufen vollkommen unmöglich. Oben aus dem Turm heraus fotografieren - Schweißgebadet die Kamera umklammert. 

Zurück am Parkplatz, längst alle meine Spuren auf der Sanddüne vom Winde verweht, dafür Adrenalin und Sand, beides überall in und an mir.

Was für ein tolles Gefühl, es einfach getan zu haben. 

Wieder einmal eine Frucht meiner limitierten Zeit und Neugier. 

Sehr limitiert ist auch die Zeit des Turmes. Die Häuser rings herum riss man ab, als die Dünen sie einmal wieder frei gaben. Nur der Schutt erinnert noch an ihr einstiges Sein. Und die Dünen wandern unaufhaltsam landeinwärts.

Und auch hier: schneller Beleuchtungswechsel!

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum Abschluss einer gelungenen Party gibt's meist ein Feuerwerk.

Die Abendhimmel dieser letzten fünf Tage waren nicht minder spektakulär. Selbst nach viel TagesGrau.

Einfach schönes SEIN war das... und wenn ich das nächste Mal in Prerow am Strand, am Netz stehe, spinne ich die Fäden dankbar gen Nord-West zurück!