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Wrack Klappe die IV. und die Sache mit der limitierten Zeit

oder: WAS macht eine SchönZeit-Expertin, wenn die to do Listen einfach nicht enden wollen?

 

AM LIEBSTEN AM STRAND SEIN. KOPF LÜFTEN. SUCHEN UND FINDEN. DINGE FÜR DIE KUNST. ODER EINFACH MICH SELBST.

ALSO MAL WIEDER ETWAS MEHR. OHNE LISTE EBEN.

 

Und wenn dann das Leben noch vortrefflich mitspielt und einen Freitags-Termin cancelt, der die ganze bisherige Berliner Brotjobwoche sowas von im Griff hatte, dann ist das einfach nur... perfekt. Dann komme ich nicht erst im Dunkeln für die nächsten Listenpunkte auf der Insel an, sondern darf die Sonne dabei beobachten, wie sie hinter den Bäumen auf der Düne samt Stressnerv der letzten Woche abtaucht. 

Es gibt hin und wieder so Wochen, die nach solch einem "versöhnlichen" Ausklang verlangen - und wenn sie ihn finden, sind das pure Glücksmomente.

Die dann auch gleich meine Akkus laden für den nächsten Tag - Ferienhäuser betütteln!  

Also: LAUFEN... LAUFEN... LAUFEN... Zingst ganz hinten gen Pramort... pure Weite! Und dank des baldigen Hellsein-Endes herrlich einsam. Und frostig ist's. 

 

 

Samstag, 24.Februar

Die Flunder, meine Traumerfüllung vom Unterschlupf auf dem Darß Nr. 1, braucht einen neuen Außenanstrich - also Malertreff-Termin. Danach Innenbetüttelung, wobei ich regelmäßig in Erinnerungen schwelge. Was war das doch für eine aufregende Zeit! HIER habe ich sie etwas ausführlicher beschrieben.

Die Erinnerung möchte ich genauso wenig missen, wie die Gäste. Dieses Haus, mein erstes Herzensprojekt auf dieser Insel, ist "SchönZeit-Herberge" die Erste. 

 

"SchönZeit-Herberge" die Zweite ist die Darßsünn. "Sünn" ist Plattdeutsch und heißt Sonne. Die schon vorhandene Sonne auf der Eingangstür wurde einst zur Namensgeberin und heute wird sie dann auch als zweite bedacht. Reparieren, Dinge richten... irgendetwas ist immer. Und dennoch ist auch dieses Haus mein absolutes Herzensprojekt. Hier habe ich im Winter 2014 die ersten Dosen für meine Ausstellung 2015 gefüllt. Diese kreative Schaffensmagie spüre ich heute noch und freue mich jedesmal sehr, wenn meine Gäste sich wiederum inspiriert fühlen.

 

Und dann kommt der Moment, an welchem ich weiß, ich sollte jetzt unbedingt noch ans Meer. Ganz schnell. Die Sonne fällt schon wieder unaufhaltsam. 

Dieser kurze Moment SchönZeit muss jetzt einfach noch sein... also schnell zum nächstliegenden Strandübergang - kurz vor Ahrenshoop. Ich schaffe es gerade so. Wieder so ein Glücksmoment! 

 

 

Sonntag, 25.Februar

Und so ist das mit meiner limitierten Darß-Zeit... irgendwie will alles geschafft werden und am besten noch etwas mehr. Auch die Geschichten wollen meine Aufmerksamkeit. Ich finde sie überall und bedaure zu oft, wie wenig Zeit ich ihnen widmen kann.  

Da hilft nur eins und kommt mir sowieso entgegen: als Frühaufsteherin mit dem ersten Tageslicht raus und suchen und finden und wenn es "nur" die inzwischen fast obligatorische Suche nach dem Wrack ist. Ist es wohl noch immer da? 

Heute wird es nun richtig spannend! Es hat geschneit! Der Winter ist nun doch mit voller Wucht und herrlichem Weiß unter grauem Himmel über Nacht ans Meer gekommen. Und weil ich den Weststrand nur mit dem Fahrrad erreiche, freue ich mich auf diese ganz neue Erfahrung... so viel jungfräulicher Schnee, selbst im Wald und ich bin ganz allein mit ihm, am sehr frühen Morgen im Hellwerden. 

 

 

Dass der Schnee nicht als Regen kam und so schön liegen bleibt lässt es schon vermuten: es ist ziemlich kalt. Und ich hoffe so sehr, dass das Wrack, wenn überhaupt noch da,  nicht noch weiter nach Süden getrieben ist, sondern ich schnell darauf stoße... dreimal habe ich es seit Dezember nun gesehen, immer an und in anderer Position. 

...und dann... ganz wunderbar... ich kann mein Glück kaum fassen... es liegt da... wieder nach Norden und damit mir heut entgegen gewandert... am Mittelweg gleich links und für mich so frei und sichtbar, wie noch kein Mal zuvor. So schön.

Licht und zitternde Hände sind nicht gut Fotoförderlich... nun denn, es ist, wie es ist... auf alle Fälle unterm Strich wieder unvergessliche SchönZeit im schmalen Zeitkontingent!

Und als der Schneesturm wieder stärker wird, radel ich Adrenalin-Endorphinreich mit ganz viel Vorfreude auf heißen Tee und Frühstück zurück nach Prerow.

 

 

 

 

Dann noch fix Häuser-Restbetüttelung und Abreise gen Süden zurück... mit besten Grüßen auch von Paul Müller-Kaempff... um in meinem Atelier am See neue Ideen und Projekte zu verwirklichen. SchönZeit im Tun. Und um von Berlin aus den Lebenstraum im Norden zu finanzieren...