Zum 21ten Mal schlagen die Borner Tonnenbündler samt Gastmitspieler kostümiert erst zu Pferd, dann zu Fuß zwei chic bemalte Heringsfässer im Vorbeirennen kurz und klein.
Das Tonnenabschlagen an sich gehört zu den ältesten Brauchtümern der Darßdörfer und findet im Sommer dreimal statt - im Juni in Wieck, im Juli in Prerow und im August in Born. Da die Borner offensichtlich so viel Spaß an der ganze Sache haben und dazu noch in einem historischen Artikel entdeckten, dass einst auch Fastnachtstonnenabschlagen zelebriert wurde, hat Holger Becker aus Born diese Tradition vor 21 Jahren reanimiert und sie ist inzwischen gut etabliert. Mitmachen darf jeder im Kostüm - im Sommer sind nur die Mitglieder der Darßer Tonnenbünde zugelassen.
Und so ist der Spaß quasi vorprogrammiert, denn hier findet sich ein ganz eigenes Klientel zusammen.
Ich bin begeistert von der Hingabe, die in all den Kostümen steckt. Und dem Enthusiasmus, den die Akteure unweigerlich versprühen.
Zum ersten Mal schaue ich's mir an und treffe direkt auf die federführende und sehr gut fotografierende Zunft - Sten Britt (Herausgeber vom Küstenjournal; Agentur fortamedia) und Frank Burger ("Darßer"; Fotoworkshops & vieles mehr). Elke Erdmann ist auch da - begeisterte Schreiberin, auch für die OZ... ich bin gespannt auf deren Foto's und Berichte, haben wir doch alle einen anderen Blickwinkel.
Und ich merke schnell, hier kennt man sich einfach - Bürgermeister Gerd Scharmberg als Moderator und Teil des sechs köpfigen Hutmacherclans kommentiert schlagfertig und witzig, die Stimmung ist top. Trotz Kälte.
Los geht's um 11.30Uhr auf der Festwiese, dann ziehen die kostümierten Gruppen durch Born - Trinkstops inklusive. An der Kurverwaltung wird prämiert und etwa 14.00Uhr zurück auf der Festwiese gibt's das Schlagen gegen die Tonnen, bis sie detailliert zu Boden gehen. Erst holen elf ReiterInnen ihr Fass vom Haken, dann sagen 44 Läufer dem ihren den Kampf an und machen dabei wirklich Publikumserheiternde Figuren. Nicht alle Kostüme halten, was sie vorher versprachen, ein pinker Handschuh zum Beispiel fliegt den Zuschauern wiederholt zu, herrlich, der männliche Träger hat den Dreh wohl noch nicht so ganz raus.
Jaaa.... Wieviel Inspiration steckt nun drin? Mal sehen. Habe höchsten Respekt vor all den Kostümierungen, teilweise bis zur Unkenntlichkeit und der Organisation rings herum. Fiebere und lache viel mit. Gerade die Läufer bieten eine tolle Show. Und es ist definitiv interessanter für mich, als das unverkleidete Spektakel im Sommer mit seiner sportlichen Ernsthaftigkeit.
Detailliertes Wissen zum Tonnenabschlagen hier.
...und meine Bilder haben, groß geklickt, bezeichnende Unterschriften...
